Walter Furrers Werk weist eine bemerkenswerte Bandbreite auf: Liederzyklen, a cappella-Chöre, geistliche Musik, je zwei Bühnen- und Radioopern, Orchesterwerke sowie zahlreiche Hörspiel- und Bühnenmusiken.
Alle seine Kompositionen zeichnen sich durch Einfallsreichtum sowie durch absolute Eigenständigkeit aus. Dabei sind sie, bei aller Modernität, stets eingängig, nie repetitiv und, insbesondere was die Orchesterwerke betrifft, von grosser klangmalerischer Qualität. Schon in seiner Frühzeit hielt er sich an den selbstgeprägten Grundsatz: "Nie sollte eine Musik dem Publikum gegenüber einer Erläuterung oder gar einer Analyse bedürfen."
Es wird Zeit, dieses Werk, das einen wesentlichen Beitrag zum schweizerischen Musikschaffen des 20. Jahrhunderts darstellt, wieder erklingen zu lassen.
Hier ist ein Schatz zu heben!
Das „Scherzo drolatique“ ist eine Konzertbearbeitung (für großes Orchester) der Balletteinlagen aus dem 4. Bild der Oper "Zwerg Nase" von Walter Furrer.
Komponiert in den Jahren 1949 bis 1952.
Es spielt das Radioorchester Beromünster unter der Leitung von Walter Furrer. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1960.
von Daniel Andres
In der reformierten Kirche am Geissberg in Langenthal fand am Samstag, 7. Oktober, ein Konzert mit dem Titel „Wer ist Walter Furrer?“ statt. In ihrem Einführungsreferat sagte Beatrice Wolf-Furrer, die Tocher des Komponisten, sie verzichte jetzt darauf, Walter Furrer als „zu Unrecht vergessenen Komponisten“ zu bezeichnen. Denn seit sie im Jahr 2017 begann, die Werke ihres Vaters wieder bekannt zu machen, seien nun zahlreiche Aufführungen im Inland wie im Ausland zustande gekommen.
Im Konzert vom Samstag kamen neben Werken von Walter Furrer auch andere Komponisten zu Wort, die man selten zu hören bekommt. So erklangen zwei Vokalwerke von Rufino Bartolucci da Assisi, einem Komponisten der Renaissance, welche die neun „visioni musicali“ zu den Kirchen von Assisi als zentrales Werk des Konzerts umrahmten. Im Zentrum des Programms standen denn auch das Orgelwerk von Walter Furrer „Le chiese di Assisi“. Die neun Orgelstücke entstanden 1973 unter dem Eindruck mehrerer Italienreisen, die auch nach Assisi führten. Sie charakterisieren die neun Kirchen, die im Leben des heiligen Franziskus oder in der Folge in der franziskanischen Spiritualität eine bedeutende Rolle spielten. Es sind sehr freie und fantasievolle und auch sehr unterschiedliche Kompositionen, die auch die klanglichen Möglichkeiten der Orgel – unter kundigen Händen – sehr reich ausloten. Der Organist Matthias Wamser war ein vortrefflicher Interpret, welcher sehr charakteristische Registerfarben für die einzelnen Stücke auswählte. Es sind sehr ausdrucksstarke, zuweilen lineare, oft auch spielerische Klangbilder, die sehr eindrücklich zur Geltung gelangten. Walter Furrer behandelt in diesen Werken die Orgel eher unkonventionell, eher in der Tradition französischer Komponisten des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, aber mit einer sehr eigenständigen musikalischen Sprache. Hilfreich waren auch die Beschreibungen der einzelnen Kirchen im Programmtext.
Im Konzert erklangen zudem Vokalwerke von Walter Furrer, die auch schon in früheren Konzerten zu hören waren, so der 102.Psalm für Alt, Oboe und Orgel, sowie der 142. Psalm für hohe Stimme und Orgel. Es sind ausdruckstarke Werke, die auch beim wiederholten Hören ihre Wirkung entfalten. Die Sopranistin Chelsea Zurflüh und die Mezzosopranistin Annina Haug wie auch die Oboistin Elodmar Lucena und der Organist Matthias Wamser waren den Werken von Walter Furrer, aber auch den Stücken von Rufino Bartolucci vortreffliche Gestalter. Wie auch den beiden Werken von Paul Müller-Zürich, die zum Abschluss erklangen und die man ebenfalls gerne wieder hörte. Paul Müller-Zürich gehörte einst auch zu den vielgespielten Schweizer Komponisten, ist aber nach seinem Tod wie auch andere Zeitgenossen weitgehend in Vergessenheit geraten.
Im Oktober des letzten Jahres fand in der Pauluskirche Bern, von dem dortigen Organisten Lee Stalder veranstaltet, ein Gedenkkonzert für Walter Furrer statt, an dem seine gesamte Geistliche Musik zu hören war. Dieser Teil seines Oeuvres ist zwar schmal - deshalb wurde das Programm mit einigen Werken anderer Komponisten aufgefüllt -, aber doch von hoher Signifikanz. Und ebendieses Konzert wird am Samstag, 7. Oktober 2023, Beginn 16.30 Uhr, in der Reformierten Kirche Langenthal (Geissbergkirche) aufgeführt, und zwar in derselben Besetzung wie in Bern. Mit einer Ausnahme: Der bekannte Organist Matthias Wamser übernimmt für Lee Stalder, der auf Auslandstournee ist, den Orgelpart.
Am Sonntag, 2. Juli 2023, erklang im „Don Bosco“-Saal in Basel das letzte der vier identischen Konzerte, welche die von dem Pianisten und Dirigenten Igor Andreev geleitete „Sinfonietta“ unter dem Titel „crazy simple“ vom 29. Juni an gab. Die übrigen drei Konzertorte waren Bern, Biel und Fribourg. Abgesehen von dem (von Carl Czerny bearbeiteten) Mozart-Klavierkonzert D-Moll, KV 466, waren ausschließlich Orchesterwerke von ukrainischen und schweizerischen Komponisten zu hören, darunter auch das Spätwerk „Musik für Streicher“ von Walter Furrer. Die Komposition wurde – in ihrer konsequenten, aber durch persönliche Einfälle nie akademisch werdenden Atonalität – entsprechend akklamiert und kann als später Erfolg bezeichnet werden.
Beatrice Wolf-Furrer
„Selbstzeugnisse“ das zweite Buch über Walter Furrer von Beatrice Wolf-Furrer, das beim Musikverlag Müller & Schade AG erscheint.
Am Freitag, 30. Juni 2023, Beginn 17 Uhr, versammelte sich ein kleiner, aber erlesener Kreis im Vortragssaal der Münstergasse 63, um an der Vernissage des zweiten Buches über den Schweizer Komponisten Walter Furrer teilzunehmen. Herausgeberin ist seine Tochter, Beatrice Wolf-Furrer, die im ersten Teil ihren Vater selbst über seine Werke zu Wort kommen lässt – sofern er dazu aufgefordert wurde – und diese Äußerungen erläutert. Ebenso verfährt sie mit seiner Korrespondenz, wobei sie sich auf Briefwechsel beschränkt, in denen künstlerische Belange abgehandelt werden. Der wesentlich kürzere „Zweite Teil“ enthält die ersten musikwissenschaftlichen Schriften über Walter Furrer, Interviews mit Personen, die den Komponisten noch kannten, einige weitere aktuelle Aufsätze sowie eine Auflistung der bisher im 21. Jahrhundert präsentierten öffentlichen Konzerte einschließlich Fotos und Pressestimmen. Der Organist Matthias Wamser, der übrigens kürzlich zum Präsidenten des „Fördervereins Komponist Walter Furrer“ gewählt wurde, weil die bisherige Präsidentin vollinvalid geworden ist und daher die Leitung in jüngere Hände übergeben musste, las deren Gruß- und Dankadresse vor und orientierte kurz über den Verein. Das Buch – wie das erste („Biografischer Abriss“, Bern 2018) wurde es vom Musikverlag Müller & Schade AG herausgebracht – kostet 38 Franken und ist beim Verlag, Moserstr. 16, Bern 3014, zu haben.
Der Buchvorstellung folgte ein gediegener Apéro in der "Les"-Bar, bei dem auch manches interesante Gespräch geführt wurde.
Das Buch kann bei "Müller und Schade" gekauft und bestellt werden.
Preis: CHF 38.-
Müller & Schade AG
Moserstrasse 16
CH-3014 Bern
+41 31 320 26 20
Walter Furrer, ein Schweizer Komponist
Eine Dokumentation in Buchform
Daniel Andres
Nachdem im Jahr 2018 ein Biografischer Abriss über den Komponisten Walter Furrer erschienen war, hat die Tochter des Komponisten, Beatrice Wolf-Furrer, nun eine Dokumentation über das Wirken ihres Vaters herausgegeben. Die Publikation ist im Musikverlag Müller & Schade in Bern unter den Titel „Walter Furrer – Schweizer Komponist, Quellentexte“, herausgegeben und erläutert von Beatrice Wolf-Furrer, erschienen.
Im Vorwort erläutert Beatrice Wolf die Absicht, die mit diesem neuen Buch verfolgt wird. „Einerseits wollte ich über das Leben eines Mannes informieren, dessen Schaffen die Schweizerische Komposition des 20. Jahrhunderts wesentlich mitgeprägt hat, andererseits den an Walter Furrer interessierten Musikwissenschaftlern und Musikwissenschaftlerinnen des 21. Jahrhunderts eine solide biografische Grundlage bieten.“
Es ist eine Veröffentlichung geworden, die vor allem musikwissenschaftlich interessierte Personen interessieren wird und wohl weniger das musikinteressierte Publikum. Eine Ausnahme bildet das erste Kapitel, welches dem autobiografischen Text „Meine Studienjahre in Paris“ gewidmet ist. Da erfährt auch der musikalisch interessierte Laie viel Aufschlussreiches nicht nur über die zwei Studienjahre, die der junge Walter Furrer in Paris gelebt hat und über seine früheren Studienjahre, sondern auch über den Zeitgeist dieser Epoche. In der Schweiz, aber auch im Paris der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts herrschte noch viel Skepsis bis Ablehnung gegenüber der Neuen Musik und der Avantgarde. Wobei die Franzosen ihre Ablehnung oft offen kundtaten mit Buhrufen und Pfiffen oder lautstarken Unterhaltungen während der Aufführung neuer Werke, wobei auch heute unbestritten anerkannte Komponisten wie Maurice Ravel keine Ausnahme bildeten. Von Strawinsky und anderen kennt man die Skandale während der Aufführung gewisser Werke wie dem „Sacre du Printemps“. Spannend sind auch die beschriebenen Begegnungen mit bedeutenden Musikern wie dem Cellisten Pablo Casals, der nicht bloss sich selber gegenüber ein strenger Musiker, aber auch ein leidenschaftlicher Pfeifenraucher war und auch während der Unterrichtsstunden ununterbrochen rauchte und zwar einen sehr starken Tabak.
Im zweiten Kapitel widmet die Dokumentation sich den Äusserungen von Walter Furrer zu seinen Werken, namentlich der Oper „Der Faun“ und den Radio-Opern die für das Radio Studio Bern geschaffen wurden. Schliesslich gibt es Texte zu Liederzyklen (Totentanzlieder, Türkische Lieder) und zum Spätwerk ((Le chiese di Assisi, Nahtegal, guot vogellin, Musik für Streicher). In einigen dieser Begleittexte, die teilweise für die Ausführenden bestimmt waren, erläutert Walter Furrer auch seine Kompositionsweise und sehr bestimmte Auffassungen zum Wesen und der Machart der jeweiligen Musik, die auch für den heutigen Hörer an sich sehr aufschlussreich und wertvoll sind.
Ein Kapitel schliesslich ist den Korrespondenzen gewidmet, wobei der Briefwechsel mit der Organisatorin und Betreuerin der Genfer Konzertreihe „Centre de premières auditions de Genève“, Elisa Isolde Clerc, einen Schwerpunkt bildet. Hier erfährt man auch Etliches über die damaligen Schwierigkeiten der Organisation und Durchführung von Konzerte mit zeitgenössischer Musik. Informationen zu den musikalischen und interpretatorischen Auffassungen von Walter Furrer liefert auch ein Interview mit dem Berner Musikfachmann Walter Kläy. Und ein interessantes Kapitel ist auch jenes über die „Berner Maisänger“, ein Vokalensemble, das Schweizer Volkslieder in Bearbeitungen von Walter Furrer über Jahre hinaus im Radio und in Konzerten verbreitete.
Im Zweiten Teil des Buches schliesslich sind Texte über Walter Furrer, teils von Kritikern, andererseits von Personen, die mit Walter Furrer am Radio oder als Interpreten zusammen gearbeitet haben. Zwei Aufsätze der Herausgeberin und als Letztes Berichte über Konzerte in jüngster Zeit mit Werken Furrers runden das Buch ab, das mit einem schönen Bildteil abschliesst.
Ein Schlusswort, das Beatrice Wolf-Furrer am Ende des Buches formuliert: „eines meiner Motive... war die Tatsache, dass Walter Furrer als Neutöner, der er aus Überzeugung war, durchaus zeitlose Musik schrieb, die auch beim heutigen Publikum ankommt.“
Daniel Andres
Walter Furrer, Schweizer Komponist
Quellentexte, herausgegeben und erläutert von Beatrice Wolf-Furrer
Musikverlag Müller & Schade, Bern 2023
Am 20. und 21. Oktober 2022 führten die Clara-Schumann-Philharmoniker im Konzert- und Ballhaus Neue Welt in Zwickau sowie im Vogtlandtheater Plauen Walter Furrers Radiophantasie „Der Schimmelreiter“ auf. So wurde seine erste Auftragskomposition von Radio Beromünster – Erstsendung war am 30. Oktober 1960 – gut 60 Jahre nach ihrer Entstehung unter dem sensiblem Dirigat von Leo Siberski zu neuem Leben erweckt. Leider wurde die auf einen Fünftel des ganzen Rezensionstextes zusammengedrängte Kritik dem delikaten Werk nicht gerecht, indem sie zwar von einem „Musikwerk ganz eigener Prägung“ und von „so schöner wie interessanter Musik“ berichtete, dann aber das Ganze unter den – nachweislich unberechtigten – Vorwürfen, Musik und Sprecher hätten einander übertönt, und der Applaus sei spärlich gewesen, begrub.
Viel Verständnis für Walter Furrers Musik brachte das Publikum am Sonntag, 23. Oktober 2022, in dem von dem Organisten Lee Stalder in der Berner Pauluskirche veranstalteten Konzert auf. Es waren außerdem Werke der Komponisten Rufino Bartolucci da Assisi, Heinrich Müller-Zürich und J. Kramolicki zu hören, denn Furrers Geistliches Musikwerk ist, wenn auch von hoher Signifikanz, zu schmal, um ein Konzert zu füllen. In einer Einführung versuchte ich, das jeweils auslösende Moment, nämlich eine tiefe innere Betroffenheit, zu orten, die ihn förmlich zwang, dieses Medium zu wählen: sei es beim „Psalm 142 für Sopran und Orgel“, beim „Psalm l02 und 27 für Alt, Oboe und Orgel“ sowie bei „Le chiese di Assisi. Nove visioni musicali per organo“. Mit den drei Künstlerinnen Chelsea Zurflüh, Sopran, Annina Haug, Mezzospran, und Elodmar Lucena, Oboe, sowie Lee Stalder, Orgel und Harmonium, war das Konzert hoch besetzt.
Beatrice Wolf-Furrer
Damit die Musik Walter Furrers nicht für ganze fünf Monate verstummt – ab Mitte Oktober gedenke ich mit einer konzertartigen Zusammenfassung auf die Oper „Zwerg Nase“ aufmerksam zu machen –, hatte ich mir kurzfristig vorgenommen, Ende Juni/Anfang Juli ein Vor-Sommerkonzert zu geben. Ein Konzert ohne Sponsoring, dazu waren die Einreichfristen zu knapp, und als mir meine gesamte bisherige Crew auch noch absagte, merkte ich, dass ich mich auf ein unsicheres Geschäft eingelassen hatte. Doch ich ließ nicht locker, denn der Hauptgrund, dass ich das Konzert unbedingt jetzt geben wollte, war ein doppelter: Ich wollte endlich wissen, wie die „Türkischen Lieder“ in Sopranlage klingen, und endlich die nach Gottfried Kellers „Alten Weisen“ 1928 vertonten zwölf Lieder kennenlernen. Bei dem Konzert lastete also die ganze künstlerische Verantwortung auf der Sopranistin, insbesondere weil die ursprünglich für Alt geschriebenen „Alten Weisen“ in der transponierten Form der Künstlerin schier Unmögliches abverlangen.
Doch ich hatte Glück: In Igor Andreev lernte ich einen Pianisten kennen, der nicht nur sein Instrument virtuos beherrscht, sondern auch bei relativ knapper Probenzeit ein optimales Ergebnis mit Sängerkollegen zu erreichen vermag. Im Mittelpunkt des Interesses stand natürlich (s. o.) die junge Sopranistin Julia Frischknecht, die das Publikum in Biel (28. Juni), Bern (8. Juli, Niklaus-Manuel-Saal) und Langenthal (9. Juli. Hotel „Bären“) zu begeistertem Applaus hinriss, wogegen der Bariton Christian Hilz, der das Konzert mit dem Zyklus „Fünf Totentanzlieder“ nach Texten von Christian Morgen sowie dessen zweiten Teil mit „Six fables de Lafontaine“ eröffnete, durch seine breite Erfahrung als Liedersänger bestach.
Am Sonntag, 27. März 2022, war mein zweites Vokalkonzert mit Werken von Walter Furrer wahrscheinlich zum letzten Mal in der Schweiz zu hören. Und zwar im besonders schönen und auch akustisch ausgezeichneten Marianischen Saal in Luzern. Der Besuch war minimal, was, da dieses Phänomen sich gelegentlich auch anderswo zeigt, zu der Frage Anlass gibt: Tun die Konzertveranstalter nach der langen Durststrecke vielleicht des Guten zu viel, so dass sich selbst der interessierte Besucher mitunter die Augen reibt und fragt: Was, schon wieder ist ein E-Musik-Konzert fällig?!
Wie dem auch sei: Ich habe das Konzert gegeben und mich über die Professionalität gefreut, mit der das dreiköpfige Ensemble das schwierige Programm, das lange „gelegen“ hatte, darbot.
Beatrice Wolf-Furrer
Gerade weil die Vorarbeit sehr lange gedauert hat, freut es mich besonders, dass das von Noëlle A. Darbellay geleitete Kammerensemble „Orion“, in dem sie selbst als Geigerin mitwirkt, nun die „Musique de chambre pour flûte, hautbois et quatuor à cordes“ zweimal nacheinander in einer mustergültigen Interpretation aufgeführt hat: Am Sonntag, 28.11.2021, 17.00 Uhr, in Oberhünigen (Konzertreihe auf dem Kornberg) und am Dienstag, 30.11.2021, 19.30 Uhr, in der akustisch besonders dankbaren, recht gut besuchten Solothurner Franziskanerkirche.
Eingebettet in Werke von Johann Friedrich Fasch (1688-1758), Jean-Luc Darbellay (*1946), Johann Joachim Quantz (1697-1773) und Johann Christian Bach (1735-1782), erklang die „Musique“ an fünfter Stelle – 44 Jahre nach der Uraufführung – und gefiel.
Sämtlichen „Orion“-Mitgliedern – ein Kammmerensemble, von dem man sagen kann: Perfekt im Zusammenspiel, ist doch jeder und jede ein Solist/eine Solistin – gilt mein herzlicher Dank für ihre aktive Mitarbeit am Walter-Furrer-Revival.
Und nun einige Details zur „Musique de chambre“ im 20. Jahrhundert:
Musique de chambre pour flûte, hautbois et quatuor à cordes von Walter Furrer (1902-1978)
1966 entstand dieses Werk, und im gleichen Jahr begann auch der Briefwechsel zwischen Walter Furrer und Elisa Isolde Clerc, der Leiterin des «Centre de premières auditions Genève». Madame Clerc, selbst Cellistin und als solche einige Jahre in Deutschland und dann in Genf tätig, hatte das «Centre», welches sich die Uraufführung internationaler zeitgenössischer Werke auf die Fahnen geschrieben hatte, 1951 gegründet und organisierte pro Jahr mehrere Konzerte. Sie arbeitete ohne eigene Mittel, so dass sie, wie sie selbst anderweitig schriftlich festhielt, die Gelder für deren Finanzierung oft erst kurz vor der Aufführung beisammenhatte. Für die zeitgenössischen Schweizer Komponisten war es jedenfalls wichtig, auch auf der Liste der in Frage kommenden Autoren zu stehen, was Walter Furrer 1966 gelang.
Am 12. Mai 1967 hatte die Musique de chambre, zusammen mit Werken von Stravinsky, Petrassi, Bartok, Dallapiccola, Schönberg, Webern und Nono, ihre Uraufführung. Es hatte sich damals bereits eingebürgert, dass die «Centre»-Konzerte im Rahmen des «Festival Diorama» jeweils live von RTS übertragen wurden. Denn es war das erklärte Ziel des 1964 von André Zumbach und Radio suisse romande gegründeten «Festival diorama de musique contemporaine», das Publikum unmittelbar mit der Klangstruktur zeitgenössischer Kompositionen, d. h. ohne die im Konzertsaal hinzukommenden ablenkenden optischen Eindrücke, zu konfrontieren Das verschaffte diesen Konzerten eine hohe Publizität, was sich in der Vielzahl der im Einzelfall jeweils kurzen Kritiken auch über die «Musique de chambre» ausdrückt.
Statt einige der damaligen Pressestimmen zu zitieren, wird, im Anschluss an diese informativen Zeilen, eine musikwissenschaftliche Beurteilung unserer Tage präsentiert. Es handelt sich um einen Text des Organisten und Publizisten Matthias Wamser (Organist der Kirche St. Anton, Basel), der sich bisher vor allem um die Geistliche Musik Walter Furrers verdient gemacht hat.
Die Förderung durch das «Centre» sollte bis zum Tod des Komponisten anhalten: In den folgenden Jahren wurden auch die Vokalzyklen Sources du vent. Sept mélodies pour soprano et orchestre und Sechs türkische Lieder für Bariton und Kammerorchester, der Psalm 142 für Sopran und Orgel sowie fünf Teile des Orgelwerks Le chiese di Assisi. Nove visioni musicali per organo im «Centre» aufgeführt. Aus Walter Furrers Brief an Elisa Isolde Clerc vom 21. September 1976 geht hervor, wie dankbar der alternde Komponist über diese späte Anerkennung zumal in der Westschweiz war:
«… überraschend war nun, dass Monsieur Zumbach (s. o.) die von Meister Richard A. Jeandin prachtvoll gespielten 5 Stücke aus meinem Orgelwerk prompt an Ostern 76 um 19.00 über Radio de la Suisse romande ausstrahlen liess. … Es war umso frappanter, da 2 Tage vorher, also am Karfreitag 76, Radio DRS eine ungekürzte, vom Bayrischen Rundfunk in München aufgenommene Bandaufnahme meines Werks gesendet hat, … Gleichzeitig verwies er (Herr Zumbach) mich an … den Dirigenten Arpad Geresc …. Wir haben uns beide sofort gut verstanden, und eine öffentliche Aufführung meiner ‘Musik für Streicher’ … wird nun definitiv bereits am 28. Oktober dieses Jahres in Lausanne mit dem Orchestre de chambre de Lausanne unter der Leitung von Arpad Geresc stattfinden. Was für ein unerwarteter Erfolg! … .»
Beatrice Wolf-Furrer
Mit drei Werken nimmt sie einen mengenmäßig bescheidenen, aber dennoch signifikanten Platz ein. Immer, wenn der Komponist emotional besonders stark betroffen war, griff er unweigerlich zu diesem Medium. Das war 1967 der Fall, als Israel während des Sechs-Tage-Krieges an drei Fronten erfolgreich um seine Weiterexistenz kämpfte. Wie viele andere Schweizer war Walter Furrer damals von der Wehrhaftigkeit des kleinen Volkes zutiefst beeindruckt. Und so entstand der „Psalm 142 für Sopran und Orgel“.
In einem anderen Sinne emotional wirkte der qualvolle frühe Tod eines Familienmitglieds 1968, dem die Komposition des „Psalm 102 und 27 für Alt, Oboe und Orgel“ folgte.
Und drittens ist das Orgelwerk „Le chiese di Assisi. Nove visioni musicali per organo“ von 1973 zu nennen. Es basiert auf einem spirituellen Architekturerlebnis, das sich durch mehrere Besuche in der Franziskus-Stadt immer stärker herausgebildet hatte. Der 2016 verstorbene Organist Heinz-Roland Schneeberger hatte es 1973 in der Cathédrale de Lausanne aus der Taufe gehoben und auch in den folgenden Jahren des 20. Jahrhunderts immer wieder – als Ganzes oder teilweise – in der Schweiz, in Belgien sowie in den USA gespielt.
Am 22. November 2020 habe ich diese drei Werke in der Antoniuskirche Basel, deren Orgel 2018 vollständig revidiert worden ist, vom Tonstudio Gerald Hahnefeld aufzeichnen lassen. Die Ausführenden: Chelsea Zurflüh (Sopran), Barbara Hensinger (Alt), Matthias Arter (Oboe) und Matthias Wamser (Orgel). Letzterer hat die „Chiese“ im 21. Jahrhundert bereits zweimal gespielt, nämlich am 13. Oktober 2019 innerhalb des Orgelkonzerts „Auf dem Weg zu Franz von Assisi“ in der Basler Antoniuskirche sowie am 9. Juli 2020 in der Johanniskirche in Walter Furrers Geburtsstadt Plauen, im Rahmens des dortigen Orgelsommers.
Beatrice Wolf-Furrer
Eigentlich waren die beiden letzten Konzerte der Saison 2019/2020 mit Vokalzyklen von Walter Furrer (s. Homepage www.walter-furrer.ch/konzerte) für den 22. März (Langenthal, Hotel „Bären“) und den 26. Mai (Bern, Warlomont-Anger-Saal des Konsi Bern) anberaumt.
Aber dann schlug Corona zu, und aus war‘s mit beiden Daten! Es gab vielerlei neue im September und Oktober, die reihum abgesagt wurden. Ich kämpfte wie eine Löwin (obwohl ich nur eine Wölfin bin), und so konnte ich das Konzert am 1. November in Langenthal und am 5. Dezember in Bern schließlich doch präsentieren – vor einem jeweils winzigen, aber erlesenen Publikum: Berufsmusiker, darunter ein Organist, zwei Pianistinnen, eine Sängerin, der Intendant eines namhaften Orchesters, ein Arzt (für alle Fälle) – alle maskiert, wie vorgeschrieben, und weit auseinandersitzend. Ein beinahe unheimlicher, in jedem Fall grotesker Anblick – und wie erfreulich dann der herzliche Applaus für die junge Künstlercrew (Chelsea Zurflüh, Sopran, Benjamin Widmer, Bariton, Tomasz Domanski, Klavier), die ihre schwierige Darbietung genauso künstlerisch hochstehend „ablieferte“, wie wenn sie es vor einem großen Publikum getan hätte. Kompliment!
Beatrice Wolf-Furrer
Was für eine Freude, als ich im Brief des Organisten Matthias Wamser vom 18. Mai die Sätze las: „Das lange Warten hat sich gelohnt. Herr Brosig hat grünes Licht gegeben.“ Damit stand fest, dass das von langer Hand geplante Konzert am 9. Juli in der St. Johanniskirche Plauen, in dem Walters Furrers 1973 entstandenes Werk „Le chiese di Assisi, nove visioni musicali per organo“ interpretiert werden sollte, trotz der Corona-Krise tatsächlich stattfinden würde: eine Hommage für den Komponisten, der am 28. Juli 1902 in Plauen geboren wurde.
Aber der Reihe nach. Bereits am 13. Oktober 2019 hatte Matthias Wamser die „Chiese“ in das Konzert „Orgelmusik auf dem Weg zu Franz von Assisi“ in der Antoniuskirche Basel, deren Titularorganist er ist, eingebaut. Umgeben von Werken César Francks, Charles Tournemires, Franz Liszts und Hermann Suters, wurde dieses Spätwerk 46 Jahre nach der Uraufführung zu neuem Leben erweckt, wobei der Organist von dessen Hauptmerkmal – Walter Furrer hat darin seine ganz persönlichen Eindrücke der neun Kirchen auskomponiert – besonders angenehm berührt war. Schon im Sommer 2019 nahm er mit Heiko Brosig, dem Kantor der St. Johanniskirche Plauen, Kontakt auf, und so kam es zum Beschluss, die „Chiese“ im Rahmen des von Herrn Brosig seit Jahren organisierten Plauener Orgelsommers am Donnerstag, 9. Juli 2020, Beginn 12.05, aufzuführen.
Das Konzert, das mit einer Toccata von J. S. Bach begann, die zu den „Chiese“ überleitete, war ein wirklicher Erfolg. In einem kleinen Programmheft waren Walter Furrers Texte zu den neun Kirchen abgedruckt; sie wurden von den Zuhörern während der Darbietung aufmerksam gelesen, so dass ein echtes Verständnis dieser Orgelvisionen des 20. Jahrhundert möglich wurde. Die schlichte und zugleich majestätische St. Johanniskirche gab dazu einen wunderbar stimmigen Rahmen ab.
Ich danke Herrn Brosig für die umsichtige Organisation sowie für die einleitenden Worte und Herrn Wamser für die meisterliche Interpretation. Dieser Anlass war ein weiterer wichtiger Schritt bei der Wiederbelebung eines zu Unrecht vergessenen Komponisten.
Beatrice Wolf-Furrer
Am Sonntag, 8. Dezember 2019, Beginn 17 Uhr, gibt das Liedduo „Skaluk“ in der Aula der Musikschule Langenthal ein mit Spannung erwartetes Konzert. Hinter dem klangvollen Namen des Duos stehen die beiden bekannten jungen Künstlerinnen Fabienne M. Skarpetowski, Sopran (www.skarpetowski.com), und Johanna M. Kulke, Klavier (www.johannakulke.com). Sie interpretieren Lieder von Benjamin Britten, William Bolcom, Charles Ives und –, in der Mitte des Konzerts platziert, von Walter Furrer! Und zwar den Zyklus “Sieben Lieder für Sopran und Klavier“ nach Texten von Theodor Storm und Walther von der Vogelweide, der bereits in den beiden von mir verantworteten Vokalkonzerten von 2017/18 und 2019/20 figuriert und den ich anlässlich dieses Konzerts kurz kommentieren werde. Ich danke Frau Skarpetowski und Frau Kulke für diese großartige Initiative, mit der sie sich aktiv am Walter-Furrer-Revival beteiligen.
Beatrice Wolf-Furrer
Am 6. Juni 2019, 17.30 Uhr, lud die Burgerbibliothek Bern, die Walter Furrers Nachlass seit 2012 verwaltet, im Hallersaal zu einer Soirée ein, die man auch als „Hommage à Walter Furrer“ bezeichnen könnte. Die gut besuchte Veranstaltung – auch die Berner Professorinnen Cristina Urchueguia (Musikwissenschaft) und Barbara Mahlmann-Bauer (Germanistik) waren anwesend – fand lebhaften Anklang, auch bei dem Teil des Publikums, dem das Schaffen dieses zu Lebzeiten zu wenig beachteten Schweizer Komponisten nicht näher bekannt war. Nach einem Grußwort der Leiterin der Burgerbibliothek, Frau Dr. Claudia Engler, fasste die Tochter des Komponisten, Beatrice Wolf-Furrer, die bisherige Erfolgsgeschichte des „Förderverein(s) Komponist Walter Furrer“ zusammen, wobei sie insbesondere auf das an „Highlights“ reiche Jahr 2018 hinwies:
Am 17. Und 18. März führte die Zürcher Sing-Akademie in Bern und Zürich das Werk „Drei religiöse Chöre aus Faust I“ auf.
Am 19./20. Juni wurde bei SRF 2 eine Werkauswahl aufgezeichnet, die CD kam, zusammen mit „Walter Furrer, ein zu Unrecht vergessener Schweizer Komponist. Biografischer Abriss von Beatrice Wolf-Furrer“, im Herbst bei Müller & Schade AG heraus.
Ende August legte Tamara Ackermann an der Uni Basel die Masterarbeit „Vision – die Kompositionsvorstellungen des Schweizerischen Arbeitersängerverbands am Beispiel der Arbeiterlieder von Walter Furrer (1902-1978)“ vor.
Am 10. und 12. Oktober brachte die Vogtland Philharmonie in Reichenbach und Greiz (Deutschland) das Orchesterwerk „Scherzo drolatique“ als Eröffnung eines Sinfoniekonzerts.
Am 10. Oktober erklang in der Schwartzschen Villa in Berlin-Steglitz das Vokalkonzert, das bereits 2017 dreimal in der Schweiz und einmal in Plauen aufgeführt worden war (Einzelheiten zu den Konzerten siehe hier).
Anschließend erklangen zwei Musikbeispiele und fasste Tamara Ackermann den Inhalt ihrer Masterarbeit zusammen. Krönender Abschluss: Andreas Barblan erläuterte in unterhaltsamer Weise eine Auswahl von Archivalien. Beim Apéro bot sich Gelegenheit zu weiterführenden interessanten Gesprächen.
2018, vierzig Jahre nach dem Tod des heute zu Unrecht vergessenen Schweizer Komponisten Walter Furrer, vermittelt die CD "Walter Furrer - Werkauswahl", einen Einblick in drei wesentliche Schaffensbereiche: Liedgesang, Oper und Chorkomposition.
Die CD kostet CHF 20.- und kann direkt bei Frau Beatrice Wolf-Furrer bestellt werden. Tel. +41 (0)62 929 33 43 oder Mail an marnac@besonet.ch
Der Schweizer Komponist Walter Furrer (1902-1978)
Der Biografische Abriss ist ein erster Versuch in Buchform, Werk und Leben des zu Unrecht vergessenen Schweizer Komponisten Walter Furrer in ihren wichtigsten Zügen zusammenfassend darzustellen und sie ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Das Buch kostet CHF 30.- und kann direkt bei Frau Beatrice Wolf-Furrer bestellt werden. Tel. +41 (0)62 929 33 43 oder Mail an marnac@besonet.ch
Der Komponist Walter Furrer
«Zu Unrecht vergessen», sei ihr Vater, der Komponist Walter Furrer. Nun legt Beatrice Wolf-Furrer Material vor, das einer Wiederentdeckung den Weg bereiten könnte.
Walter Kläy — «Eines meiner kompositorischen Prinzipien ist, immer für die Instrumente, für die Stimmen, ja, sogar für den Dirigenten zu schreiben. Es ist mir wichtig, dass meine Ausführenden Freude an der Musik haben und nicht in unsinniger Weise überfordert werden. Damit kann ich auch zum Hörer vordringen.» Das sagte Walter Furrer (1902–1978) im September 1970 zu seinem Schaffen. Damals hatte er bereits seine grossen musikdramatischen Werke geschrieben: zwei Opern («Der Faun» und «Zwerg Nase»), zwei gross besetzte Kompositionen fürs Radio: «Der Schimmelreiter» und «Quatembernacht» sowie zwei Ballette. Dazu noch zahlreiche Chöre, Lieder und Liederzyklen sowie Instrumentalwerke wie «Drei Tagebuchskizzen» für grosses Orchester, Kammermusik für Flöte, Oboe und Streichquartett, Musik für Streicher ebenso geistliche Musik. 1957 gründete Furrer den Kammerchor von Radiostudio Bern, der unter seiner Leitung bis 1972 bestand. Als Siebzigjähriger konnte er also auf eine durchaus erfolgreiche Laufbahn zurückblicken. Seine Musik wurde mit Erfolg aufgeführt.
Weshalb also wurde denn Walter Furrer nach seinem Tod 1978 vergessen? Zu Unrecht vergessen, wie seine Tochter Beatrice Wolf-Furrer findet, die 2014 feststellte, dass er im Bewusstsein der Öffentlichkeit nicht mehr präsent sei, «obwohl Walter Furrer einen wesentlichen Beitrag zum schweizerischen Musikschaffen des 20. Jahrhunderts geleistet hat». Die promovierte Literaturwissenschaftlerin recherchierte seither in Bibliotheken, Archiven und Musikerkreisen, gründete in Bern den «Förderverein Komponist Walter Furrer» und legt nun den vorliegenden 70 Seiten umfassenden reich bebilderten biografischen Abriss vor. Auf knappem Raum skizziert sie den Lebensweg ihres Vaters und beleuchtet die wesentlichen Etappen seines Schaffens, ohne zu beschönigen, dass sein schwieriger Charakter ihn schon zu Lebzeiten zum Aussenseiter werden liess. Die Dokumentation könnte einen Anstoss geben, Furrers Werke neu zu entdecken.
Beatrice Wolf-Furrer: Walter Furrer – ein zu Unrecht vergessener Schweizer Komponist. Biografischer Abriss, M & S Nr. 2506, 70 S., Fr. 28.00, Müller & Schade, Bern 2018
Quelle: Schweizer Musikzeitung 11/2019